In dieser Woche hat das Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Empfehlungen zu komplexen klinischen Prüfungen in mononationalen klinischen Prüfungen der frühen Entwicklungsphase veröffentlicht. Dazu gehört das "Leitplankenkonzept", dass das BfArM in Zusammenarbeit mit dem (PEI) erarbeitet hat. Das Konzept ist ein innovativer Ansatz zur Regulierung komplexer klinischer Prüfungen, insbesondere in den frühen Phasen der Arzneimittelentwicklung. Hier eine Beschreibung des "Leitplankenkonzeptes":
Zunächst zielen die Empfehlungen darauf ab, die Durchführung komplexer klinischer Prüfungen in der frühen Phase der Arzneimittelentwicklung in Deutschland zu erleichtern und zu standardisieren.
Die Grundidee des "Leitplankenkonzeptes" ermöglicht eine flexiblere Durchführung komplexer klinischer Prüfungen, indem es einen Rahmen (die "Leitplanken") vorgibt, innerhalb dessen Sponsoren Anpassungen vornehmen können, ohne jedes Mal eine neue behördliche Genehmigung einholen zu müssen.
Somit sind die unmittelbaren Ziele: eine Beschleunigung der Arzneimittelentwicklung, eine Reduzierung des administrativen Aufwands unter Gewährleistung der Patientensicherheit.
Der Fokus liegt dabei auf monozentrischen oder mononationalen Prüfungen der Phase I und frühen Phase II, die in Deutschland durchgeführt werden. Und hierbei primär für komplexe, adaptive Studiendesigns der frühen Phasen (Phase I und frühe Phase II) der klinischen Entwicklung.
Zu komplexen Klinischen Prüfungen gehören Studien mit adaptiven Designs, Multiple-Ascending-Dose (MAD) Studien, First-in-Human (FIH) Studien mit mehreren Teilen oder Klinische Prüfungen mit mehreren Prüfpräparaten.
Die folgende Vorgehensweise wird empfohlen:
Innerhalb dieser vordefinierten Grenzen können Sponsoren flexibel Anpassungen vornehmen, ohne eine erneute Genehmigung zu benötigen. Eine erneute behördliche Genehmigung ist nur erforderlich wenn die festgelegten Grenzen überschritten werden müssen.
Somit sind die Kernelemente dieses Konzeptes
Die Vorteile des Konzeptes sind eine schnellere Anpassung an neue Erkenntnisse während der Studie, eine effizientere Nutzung von Ressourcen, eine potenzielle Verkürzung der Entwicklungszeiten und die Verbesserung der Studienergebnisse durch flexiblere Designs.
Allerdings muss berücksichtigt werden, dass das Konzept Sponsor auch vor Herausforderungen stellt:
Es besteht eine erhöhte Komplexität in der Studienplanung und -durchführung. Robuste Systeme für Datenmanagement und -analyse müssen eingesetzt werden. Die statistischen Methoden und Analysepläne müssen klar beschrieben und Zwischenauswertungen und adaptive Elemente müssen transparent dargestellt werden.
Weiterhin bestehen erhöhte Anforderungen an die Qualifikation des Studienpersonals.
Nicht zu vernachlässigen sind auch Ethische Überlegungen bei flexiblen Designs, wie die besondere Berücksichtigung des Probandenschutzes und eine angemessene Aufklärung und Einwilligung der Studienteilnehmer und damit einhergehend die Anpassung der Aufklärung und Einwilligung der Studienteilnehmer
In Bezug auf die Regulatorische Aspekte sollte auf eine intensive Kommunikation zwischen Sponsoren und Behörden in der Planungsphase geachtet werden. Zur Erhöhung der Flexibilität besteht die Möglichkeit der schrittweisen Genehmigung komplexer Studienteile und die Option für bedingte Genehmigungen mit definierten Meilensteinen.
Eine regelmäßige Berichterstattung an die Behörden über den Studienverlauf wird erwartet. Es gibt besondere Anforderungen an die zeitnahe Meldung von Zwischenergebnissen und Sicherheitsdaten. Und es wird empfohlen alle Studienentscheidungen umfassend und nachvollziehbar zu dokumentieren.
Diese Empfehlungen sollen dazu beitragen, innovative Studiendesigns zu ermöglichen und gleichzeitig die Sicherheit der Teilnehmer und die wissenschaftliche Integrität der Forschung zu gewährleisten. Sie bieten einen Rahmen für eine effiziente Kommunikation zwischen Sponsoren und dem BfArM im Genehmigungsprozess für komplexe klinische Prüfungen.
Dies erfordert eine sorgfältige Planung und enge Zusammenarbeit zwischen Sponsoren, Prüfärzten und Behörden, bietet aber auch das Potenzial für effizientere und flexiblere klinische Forschung.
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